Am vergangenen Samstag fand das heiß ersehnte Taubertal-Derby statt. Rot gegen Grün – HG Königshofen/Sachsenflur gegen HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim. Und genauso präsentiere sich die Halle: auf der einen Seite die Rote Wand der HG-Fans und auf der anderen die Unterstützung in Grün für die HSG. Die Tabellensituation war eindeutig zu Gunsten der Jungs aus Königshofen/Sachsenflur, doch die Kreisstädter sollten nicht unterschätzt werden. Die HG wollte ihre gute Form und den Heimvorteil nutzen, um die aktuelle Handball-Vormachtstellung im Taubertal nach dem Hinspielsieg zu festigen.
Anders als im Hinspiel standen bei der HSG diesmal zwei ihrer Schlüsselspieler, Viktor Bodo und Tobias Ehler, in der Startformation. Mit Tobias Karl am Kreis, Felix Rother als Spielgestalter sowie Luca Bauer und Leon-Scheler-Eckstein trat die HSG wie erwartet an. Obwohl die HSG noch auf ihre Langzeitverletzten verzichten muss, eine mehr als konkurrenzfähige Aufstellung. Die Startformation der HG überraschte nicht: Marcel Buchinger und Konstantin Kaiser auf den Außen, Ex-HSG’ler Carlo Hartnagel am Kreis, Artur Sander im Tor sowie Andre Deis, Marius Fischer und Luca Bleckmann im Rückraum.
Als die Schiedsrichter um 20 Uhr die Partie vor einer vollbesetzten Halle anpfiffen, war die Anspannung auf beiden Seiten spürbar. Den ersten Treffer der Partie erzielte dann eben Viktor Bodo, dessen Klasse allseits bekannt ist. Die Gastgeber spielten gut, ließen jedoch in den Anfangsminuten ihre Torchancen ungenutzt, sodass die HSG mit 1:5 in Führung gehen konnte. Vor einem Jahr, als sie beide Derbys gegen die Kreisstädter verlor, hätte die HG wohl den Kopf verloren. Doch dieses Mal zeigte sich die Entwicklung der letzten Monate – die HG agierte diszipliniert und kämpfte sich Tor um Tor heran. Nach dem Anschlusstreffer vom starken Marcel Buchinger, traf Silas Bohlender in der 15. Spielminute zum 8:8 zum umjubelten Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt hatten Tobias Karl und Lars Grösslein bereits ihre ersten 2-Minuten-Strafen erhalten und es sei vorweggenommen, beide mussten später vorzeitig das Spiel beenden.
Ein früher Torwartwechsel auf Seiten der HG zahlte sich in dieser Phase aus. Jonas Berthold zeigte, neben etlichen Paraden, mit vier gehaltenen Strafwürfen eine überragende Leistung und trug entscheidend zum Erfolg bei. In der Folge schenkten sich beide Teams wenig und es ging im Gleichschritt Richtung Halbzeit. Ein psychologisch entscheidender Moment ereignete sich, als Luca Bleckmann nach einer Auszeit für die HSG in den letzten Sekunden vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich konterte und somit die 17:16 Halbzeit-Führung brachte. Dieser Augenblick könnte als Knackpunkt betrachtet werden.
Die HG setzte ihre gute Leistung zu Beginn der zweiten Halbzeit fort und konnte sich mit einem kurzen Zwischenspurt auf 23:19 in der 37. Minute absetzen. Die Disqualifikation von Tobias Karl und Lars Grösslein durch die beiden starken Schiedsrichter brachte Hektik ins Spiel. Auf beiden Seiten entwickelte sich nun ein Spiel mit einigen Fehlwürfen und technischen Fehlern. Doch die Mannen um die beiden Trainer David Fischer und Heiko Maag schienen an diesem Tag zu gefestigt, um nochmal ernsthaft in Bedrängnis zu kommen. Am Ende setze der stark aufspielende Ur-HG’ler Marius Fischer nach Zuspiel von Andre Deis den Schlusspunkt zum verdienten 33:27 Heimsieg.
Trainer Heiko Maag kommentierte: „Die Zuschauer haben zwar keinen handballerischen Leckerbissen, dafür aber ein sehr spannendes Derby gesehen, bei dem alles geboten war. Am Ende haben wir verdient gewonnen, da wir mannschaftlich geschlossener aufgetreten sind und mit Jonas den überragenden Torhüter hinter uns hatten.“
Mit jetzt 20:6 Punkten empfängt die HG am 24. Februar nach der Faschings-Pause den Spitzenreiter TV Schriesheim zum absoluten Topspiel. Mit ähnlicher Unterstützung der Halle ist auch hier alles möglich.
Es spielten: Jonas Berthold, Artur Sander (beide Tor), Marius Fischer (7), Andre Deis (6), Luca Marco Bleckmann (6), Carlo Hartnagel (5), Marcel Buchinger (4), Konstantin Kaiser (3), Silas Bohlender (2), Nick Mayer, Lukas Henschel, Lars Grösslein, Lennard Burger