Am vergangenen Samstag versammelten sich gespannte Handballfans in der Tauber-Franken-Halle, als die Damen der HG Königshofen/Sachsenflur die Drittliga-Reserve der HSG St. Leon/Reilingen empfingen. Es war ein entscheidendes Spiel im Abstiegskampf der Badenliga, bei dem der Verlierer in die Verbandsliga absteigen würde, während der Gewinner noch Hoffnung auf den Klassenerhalt haben durfte, je nach Ergebnis der Relegation des Meisters ihrer Liga.
Die Gäste kamen mit einem starken Lauf, holten sieben Punkte aus den letzten vier Spielen und konnten auf die Rückkehr einiger Spielerinnen zählen. Die Gastgeber ihrerseits zeigten zuletzt gute Leistungen, konnten jedoch nicht immer die Punkte einfahren.
Das Spiel begann ausgeglichen, und die Damen aus dem Taubertal hielten gut mit. Sie konnten den Gästen spielerisch Paroli bieten und gingen mit 12:11 Toren (19. Spielminute.) in Führung. Die Spielgemeinschaft erzielte ihre Tore meist über den Kreis, da die etwas zu offensive Abwehr der Taubertalerinnen dies nicht unterbinden konnte. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit gelang es den Gästen, sich langsam eine Zwei-Tore-Führung zu erarbeiten, wobei Britta Miltner auf Seiten der Gäste immer wieder herausstach, die bereits ab der 5. Spielminute an die kurze Leine genommen wurde. Sie wird nach einer Pause im nächsten Jahr wieder in der 3. Liga auflaufen und verstärkte die Reserve der HSG St. Leon/Reilingen entscheidend im Endspurt der Saison.
Die Zuschauer sahen ein enges Spiel, und beim Halbzeitstand von 15:17 hatten beide Mannschaften noch alle Möglichkeiten. In der Halbzeitbesprechung wurden dann die Fehler im Abwehrverhalten analysiert und die Damen um das Trainerduo Fürst und Hebel wollten den Rückstand nicht größer werden lassen. Der Wunsch war hier jedoch der Vater des Gedankens. Die Gäste legten gleich los und erzielten über Rückraumwürfe und schöne Einzelaktionen ihre Tore. Es dauerte neun Minuten, bis Anna Winkler das erste Tor für ihr Team erzielen konnte und den 0:6-Lauf der Gäste unterbrach. Zu diesem Zeitpunkt schien das Spiel jedoch bereits entschieden zu sein. Die Gastgeber gaben alles und wollten sich anständig von ihrem Heimpublikum verabschieden. Am Ende kamen auch alle Spielerinnen zum Einsatz und kämpften in der Schlussphase um ein gutes Ergebnis, aber die Form der Gäste im Endspurt der Saison war zu stark und die Gastgeber unterlagen mit 24:33.
Nach einer beeindruckenden durchgängigen Präsenz in der Badenliga seit der Saison 2009/10 müssen die Damen nun den bitteren Gang in die Verbandsliga antreten. In einer Region, in der Handball nicht zu den stärksten Sportarten gehört, war es schon über die letzten Jahre schwierig, die personellen Lücken im Team zu schließen. Mit dem Ende der Saison hören auch fünf Spielerinnen des aktuellen Kaders auf. Für die kommende Saison ist das Ziel, eine stabile Verbandsliga-Mannschaft um erfahrene Spielerinnen aufzubauen. Aber auch die jüngeren und weniger Badenliga-erfahrenen Spielerinnen können in der Verbandsliga weiterwachsen. Für die HG Königshofen/Sachsenflur gilt es im Damenbereich, mit Kontinuität auf der Trainerposition im nächsten Jahr Stabilität zu erlangen.
Es spielten:
Marion Wilm, Judith Nagel (beide Tor), Anna Winkler (7/1), Josefin Adelmann (6/2), Frankziska Lang (4), Sophia Bärlein (3), Johanna Adelmann (2), Sophia Fürst (1), Demi Wolf (1), Laura Eckert, Anna Schmitt, Anja Zöller