Taubertäler kämpfen leidenschaftlich, verpassen aber den verdienten Lohn

Nach dem überzeugenden Erfolg gegen Ketsch war die Marschroute für das nächste Heimspiel klar: Rückenwind nutzen, nachlegen, Selbstvertrauen weiter aufbauen. Und zunächst sah auch alles danach aus, als würde dieser Plan aufgehen. Die Mannschaft von Heiko Maag und David Fischer startete mit taktischer Raffinesse und einem André Deis in absoluter Frühform – vier Treffer in den Anfangsminuten setzten ein deutliches Ausrufezeichen. Doch gerade in dieser starken Phase ließ man auch einige Chancen ungenutzt und verpasste es, sich frühzeitig abzusetzen.

Statt einer komfortablen Führung entwickelte sich nach rund zehn Minuten ein intensiver Schlagabtausch. Die Gäste fanden besser in die Partie, nutzten ihre körperliche Präsenz und setzten vor allem über Rückraumspieler Halilovic immer wieder gefährliche Impulse. Seine Dynamik bereitete den Taubertälern zunehmend Probleme, und auch über die Außenpositionen blieben die Gäste effizient. Eine frühe zweite Zeitstrafe gegen Marius Fischer zwang das Heimteam zu Umstellungen – der Spielfluss geriet kurz ins Stocken. Trotzdem retteten die Gastgeber eine knappe 15:14-Führung in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Team zunächst tonangebend: Mit viel Tempo, schnellen Ballpassagen und klarem Zug zum Tor setzte man sich bis zur 36. Minute auf 20:16 ab. Doch wie so oft in dieser Saison folgte ein Bruch. Die Gäste kämpften sich zurück, und beim 23:23 war die Partie wieder völlig offen. In einer hektischen Schlussphase übernahmen die Reilinger leicht die Kontrolle – zwei Minuten vor dem Ende lagen sie mit 30:28 in Front. Die Taubertäler gaben sich nicht auf, kämpften sich nochmals heran und hatten die Chance auf den Ausgleich. Doch ein technischer Fehler und eine unglücklich gewählte Auszeit raubten die letzte Gelegenheit.

Am Ende steht erneut eine bittere Niederlage – und das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre. Ein vergebener Siebenmeter, ein fehlender Zugriff zur falschen Zeit oder ein unglücklicher Abschluss: Es waren wieder die kleinen Dinge, die den Unterschied machten. Auch wenn man den Anschluss ans Mittelfeld vorerst verliert, zeigt die Entwicklung der Mannschaft Perspektiven für die kommende Saison. Entscheidend wird sein, aus den Fehlern zu lernen – und sie künftig zu vermeiden.

Es spielten: Rüttling (Tor), Berthold (Tor); Deis (8/1), Mayer (4), Novikov (4), Bleckmann (3), Fischer (3), Hartnagel (3), Burger (2), Kaiser (2), Lesch, Scheible, Bohlender, Sambeth