Wahrer Handball-Krimi in der Tauber-Franken-Halle

Am Samstag trafen in der Tauber-Franken-Halle in Königshofen zwei Meisterschaftsaspiranten der Verbandsliga aufeinander. Als Gast ins Taubertal reiste die Spielgemeinschaft SG KIT/MTV Karlsruhe an, die mit 18:6 Punkten die wenigsten Minuspunkte der Liga aufwies. Die Mannschaft setzt sich aus dem Karlsruher Hochschulsport am Institut für Technologie sowie dem Männerturnverein Karlsruhe zusammen. Da die SG erst zwölf Spiele absolviert hatte, stand sie nur auf dem vierten Tabellenplatz. Somit konnte die HG Königshofen/Sachsenflur (20:8 Punkte) bei einem Heimsieg nach Minuspunkten mit den Gästen gleichziehen.

Das Spiel begann für die Gastgeberinnen vielversprechend. Dank einer starken Defensivarbeit gelang es den Taubertälerinnen, die Kreisanspiele der Gäste effektiv zu unterbinden. Die Ballgewinne nutzten die HG-Frauen konsequent für ihr Konterspiel und erspielten sich eine frühe 5:1-Führung (9. Minute). Der Vier-Tore-Vorsprung hatte bis zur 25. Minute Bestand. Danach schlichen sich jedoch im Positionsangriff der HG individuelle Fehler ein, und die Chancenauswertung ließ nach. Dadurch konnten die Karlsruherinnen bis zur 26. Minute auf 12:10 verkürzen. Mit einer 13:11-Führung für die HG Königshofen/Sachsenflur schickte das souverän leitende Schiedsrichtergespann Gruber/Fath die Mannschaften in die Kabinen.

In der Halbzeitpause analysierten die HG-Trainer nochmals die Fehler und besprachen Lösungen gegen die offensive Deckung der Gäste. Dennoch gelang den Karlsruherinnen zu Beginn der zweiten Hälfte durch leichte Ballgewinne die Führung zum 13:14 (35. Minute). Was folgte, war ein offener Schlagabtausch. Die Gastgeberinnen kämpften sich zurück und erspielten sich eine 19:16-Führung (44. Minute). Doch die SG KIT/MTV Karlsruhe blieb dran und glich in der 53. Minute zum 21:21 aus. In der hochdramatischen Schlussphase – der sogenannten Crunchtime – erlebten die Zuschauer ein Wechselspiel der Führungen. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen die HG in der 58. Minute beim Stand von 23:24 schien den Heimsieg in weite Ferne rücken zu lassen. Doch die Karlsruherinnen hatten den Kampfgeist der HG-Frauen unterschätzt. In Unterzahl gelang zunächst der Ausgleich, gefolgt vom Führungstreffer zum 25:24 (59. Minute). Ein Team-Time-Out der Gäste brachte schließlich den Ausgleich zwölf Sekunden vor Schluss. Im letzten Angriff bewiesen die Taubertälerinnen jedoch Nervenstärke: Mit dem finalen Wurf sicherte Anna Winkler den umjubelten 26:25-Sieg.

Mit diesem glücklichen, aber verdienten Erfolg bleibt die HG Königshofen/Sachsenflur in der Spitzengruppe der Verbandsliga Baden. Nächste Woche steht das Auswärtsspiel gegen die HC Mannheim-Vogelstang, einen weiteren Titelkandidaten, an. Mit dem Rückenwind des Heimsiegs wollen die HG-Frauen auch in der Quadratestadt doppelt punkten.

Es spielten: Marion Wilm, Raphaela Bawidamann (beide Tor), Zöller, Ruppert, Fürst (3), Eckert (2), Fischer, Schäffner, Übelacker (3), Bärlein (4), Frank (4), Wolf, Winkler (7), Lang (3)