Das heiß ersehnte Taubertal-Derby zwischen der HG Königshofen/Sachsenflur und der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim wurde zum packenden Krimi. Nach 60 intensiven Minuten trennten sich die beiden Teams in der Tauber-Franken-Halle mit einem leistungsgerechten 31:31. Die HG zeigte erneut ihren Kampfgeist und eine beeindruckende Moral – Tugenden, die in dieser Saison nicht immer konstant abgerufen werden konnten. Besonders angesichts der schwierigen Vorzeichen und eines schwachen Starts ist dieses Ergebnis umso bemerkenswerter.
Die Vorzeichen standen alles andere als gut: Die HSG hatte die letzten Derbys dominiert, und die kurzfristigen Ausfälle von Torhüter Simon Rüttling und Linkshänder Ijja Novikov setzten die Gastgeber zusätzlich unter Druck. Dennoch zeigte die HG von Beginn an, dass sie sich nicht kampflos geschlagen geben würde. Die Gäste erwischten jedoch den besseren Start und erspielten sich in der 17. Minute beim Stand von 6:10 einen Vier-Tore-Vorsprung. Doch die HG kämpfte sich beeindruckend zurück. Ein energischer Vier-Tore-Lauf durch Bleckmann, Deis und zweimal Mayer brachte den Ausgleich zum 10:10 und zwang die HSG zur Auszeit. Besonders in der Phase, als die Gäste in Unterzahl agierten und den Torhüter herausnahmen, nutzte die HG diese Schwäche eiskalt aus und traf gleich dreimal ins leere Tor. Zur Pause lag die HG dennoch knapp mit 12:14 zurück.
In der zweiten Hälfte steigerten sich die Gastgeber spürbar. Angetrieben von ihrem lautstarken Publikum arbeitete sich das Team von Heiko Maag und David Fischer Stück für Stück heran und übernahm sogar die Führung. Der routinierte Andre Zahner, der in der Schlussphase ins Tor rückte, sicherte seiner Mannschaft mit mehreren wichtigen Paraden zusätzliche Stabilität.
Die Dramatik erreichte in der letzten Minute ihren Höhepunkt: Beim Stand von 31:30 hatte die HG die Chance, die Partie endgültig zu entscheiden, vergab jedoch die Möglichkeit zur Zwei-Tore-Führung. Die HSG nutzte ihre Gelegenheit im Gegenzug eiskalt und erzielte durch Fabian Hintzsche den Ausgleich. Kurz darauf pfiffen die souveränen Schiedsrichter Gruber und Fath die Partie ab.
Trotz des verpassten Sieges zeigte sich das Trainerteam zufrieden mit der kämpferischen Leistung ihres Teams. Nach schwierigen Wochen bewies die HG, dass sie in engen Spielen durchaus mithalten kann. Mit diesem positiven Signal geht es nun in die nächste schwierige Aufgabe: Ein Auswärtsspiel bei der drittplatzierten SG Heidelberg-Leimen, das aufgrund der harzfreien Bedingungen eine besondere Herausforderung darstellt. Mit der gezeigten Einstellung und dem Kampfgeist könnte jedoch auch dort eine Überraschung möglich sein – wie schon im Hinspiel, als die HG den Favoriten in eigener Halle besiegte.
Es spielten: Berthold, Zahner (beide Tor), Mayer (9/1), Bleckmann (7/3), Deis (6), Kaiser (5), Sambeth (1), Hartnagel (1), Fischer (1), Burger, Scheible, Grösslein, Fleck